Operationen an der Schulter

Die Einengung des Gleitraumes unterhalb des Schulterdaches wird meist durch knöcherne Ausziehungen, Arthrose des Schultereckgelenks oder Schleimbeutelentzündungen verursacht. Der eingeengte Raum wird arthroskopisch erweitert, entzündlich verändertes Gewebe oder verschleißbedingte Knochenanbauten werden abgetragen. Nach dem Eingriff darf die Schulter sofort ohne Einschränkung bewegt werden.
Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach beruflicher Belastung zwischen 1 und 6 Wochen.

Die Rotatorenmanschette ist für die Funktion des Schultergelenkes von entscheidender Bedeutung. Einrisse treten meist im Alter über 50 Jahre in Folge von Verschleißprozessen auf oder werden durch Stürze ausgelöst.
Sehr große Risse bei Patienten im höheren Alter können manchmal nicht mehr genäht werden. Hier kommen dann alternative Verfahren wie Muskeltransferoperationen oder spezielle Endoprothesen infrage.
Nach der Operation darf die Schulter 6 Wochen lang nicht aktiv voll bewegt werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach beruflicher Belastung zwischen 2 und 12 Wochen.

Die lange Bizepssehne setzt mitten im Schultergelenk an. Wenn an der Aufhängung Einrisse entstehen oder die Sehne im Gelenk verrutscht, kann dies zu anhaltenden Schmerzen und Folgeschäden im Gelenk führen. Die geschädigte Bizepssehne wird bei der Arthroskopie etwas gekürzt und am Oberarmkopf mit einer speziellen Ankernaht befestigt.
Nach der Operation darf der Bizepsmuskel 6 Wochen lang nicht stark angespannt werden. Die Schulter kann in dieser Zeit aber im schmerzfreien Bereich bewegt werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach beruflicher Belastung zwischen 2 und 12 Wochen.

Wenn der Oberarmkopf aus der Pfanne herausrutscht, spricht man von Luxation. Dies kann bei angeborener Fehlanlage schon bei einer Alltagsbewegung geschehen oder durch einen Sturz ausgelöst werden.

Zur Vermeidung von wiederholten Luxationen ist die Rekonstruktion des Gelenkes erforderlich. In der Regel ist die Operation arthroskopisch durchführbar. Bei größeren knöchernen Schäden kann aber auch eine offene Operation mit Knochenversatz notwendig werden.

Nach der Operation darf die Schulter 6 Wochen lang nicht voll bewegt werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach beruflicher Belastung zwischen 2 und 12 Wochen.

Das Schultereckgelenk ist die Verbindung zwischen Schulterdach und Schlüsselbein. Das sogenannte Akromioklaviculargelenk (ACG-Gelenk) wird durch kräftige Kapselbandstrukturen stabilisiert. Bei einem Sturz direkt auf die Schulter kann es in unterschiedlichen Schweregraden zu einer Verletzung dieser Kapselbandstrukturen kommen. Das Schlüsselbein (Clavikula) tritt dann gegenüber dem Schulterdach (Akromion) nach oben.

Die meisten Schultereckgelenksverletzungen können ohne Operation behandelt werden. Bei höhergradiger Instabilität sollte jedoch eine Operation erfolgen. Diese kann in der Regel arthroskopisch durchgeführt werden und sollte innerhalb der ersten 2-3 Wochen nach dem Unfall erfolgen.

Der Arbeitsausfall nach solch einem Eingriff beträgt je nach Arbeitsbelastung zwischen 3 und 12 Wochen. Volle Sportfähigkeit, auch für Kontaktsportarten, ist nach ca. 6 Monaten wieder erreicht.

Bei fortgeschrittenem Verschleiß des Schultergelenkknorpels kommt es zu starken Schmerzen, die häufig nicht mehr durch arthroskopische Eingriffe zu beherrschen sind. In geeigneten Fällen kann dann eine sogenannte „Kalottenprothese“ helfen. Diese Prothese zählt zu den so genannten „knochensparenden“ Prothesen. Sie ersetzt lediglich den zerstörten Kugelkopf des Oberarmknochens. Häufig wird diese Prothese bei jungen Patienten eingesetzt, um für einen evtl. anstehenden späteren Wechsel so viel Knochensubstanz wie möglich zu erhalten.

Sollte die Knochensubstanz nicht mehr ausreichend sein für die Versorgung mittels Kalottenprothese, so kommen anatomische Stielprothesen zum Einsatz. Bei vorliegender Schädigung der Gelenkpfanne wird diese bei beiden Verfahren durch ein Kunststoffoberflächenimplantat ersetzt.

Eine Arthrose bei großen Sehnendefekten verhindert zudem häufig die dauerhafte Fixierung einer Vollprothese, da die nötige Stabilisierung durch Muskeln und Sehnen fehlt. Um dennoch gute funktionelle Ergebnisse zu erreichen, kann die sogenannte „inverse Schulterprothese“ eine Lösung sein. Bei dieser Prothese ist die Gelenkanatomie umgekehrt (invers). Die fehlende muskuläre Führung wird so ausgeglichen. Entscheidende Voraussetzung für den Erfolg einer inversen Endoprothese bei fehlender Rotatorenmanschette ist jedoch eine gute Funktionsfähigkeit des seitlichen Schultermuskels (Deltamuskel).

In den meisten Fällen kann eine sehr gute Beweglichkeit der Schulter wieder erreicht werden. Bis zur vollen Belastbarkeit vergehen meist 6 Wochen. Um Ihnen eine geeignete Lösung anbieten zu können ist ein ausführliches individuelles Gespräch unabdingbar.

Ihr Schulter-Spezialist

Dr. med. Karsten Bogner
Dr. med. Karsten Bogner

Weitere Operationen in unserer Klinik